ANIMALFARM

Thematische Zusammenhänge unterschiedlicher Kunstpositionen werden immer willkürlich konstruiert, bringen aber im Idealfall den gemeinsamen Raum zum Schwingen. Im konkreten Fall wirft die Galerie der Stadt Wels einen Blick auf die Tierwelt und bedient sich damit des ältesten Motivs der Menschheits- bzw. Kunstgeschichte (Stichwort: Wandmalereien der Steinzeit). Verschiedene Zugänge zeitgenössischer Fauna-Reflexionen ergeben einen modernen Fokus auf uralte Techniken.

Ivo Kocherscheidt ist mit Unterwasserfotografie präsent, die neben ihrer künstlerischen Gestaltung auch auf sportliche, tauch- und fototechnische Elemente Bezug nimmt. Gegenwärtig fotografiert er Meerwale für das Magazin „mare“. Rudolf Sagmeister dokumentiert seit Jahren Verfallsprozesse toter Tiere, die er in seiner Umgebung vorfindet. Seine Arbeit macht auf ästhetische Weise die Schönheit der Verwesung sichtbar. Haruko Maeda kombiniert in ihrer Serie „my pets“ malerisch Elemente von Tieren und Fabelwesen. So entstehen in einer Art fantastischem Hyperrealismus Affen mit Schmetterlingsflügeln, Hunde mit Zebrakopf, Giraffen mit Hirschgeweih … Gernot Wielandarbeitet akribisch im Grenzgebiet von Wissenschaft und Kunst, schlüpft in die Rolle eines Vogelforschers und baut für seine Beobachtungszwecke sachdienliche Gerätschaften mitten im Galerieraum auf.