Die Werkstadt Graz ist vergleichbar mit einer virtuellen Stadt außerhalb des Internets. Sie thematisiert eine spezifische, meistens sozialpolitische Problematik und entwickelt die eigentlichen Arbeiten mit den vor Ort lebenden Menschen und vorhandenen Infrastrukturen. Was sie mitbringt, ist ihre spezielle Art der Kommunikation. Das gewisse Etwas (das Ästhetische? Kommunikative?
Prozessuale? Witzige? Flexible? Steirische? … ) , das die Werkstadt Graz kennzeichnet, verbreitet sich spontan, unwissentlich und mit Geschwindigkeit in alle mentalen „Poren“ der neuen geografischen Situation.
Die Werkstadt Graz betont, ihr Wirkungsfeld darauf aufzubauen, die „Kompetenzen“ aus anderen nicht künstlerischen Gebieten zusammenkommen zu lassen, womit sich die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft, Technik, Politik, Bildung oder Sozialengagment verwischen. Weiters arbeitet sie programmatisch daran, die gegenwärtige Trennung der Gesellschaft in Produzenten, Konsumenten und Kritiker abzuschaffen.
In der Spieltheorie wird zwischen Nullsummen- und Plussummenspielen unterschieden. Bei Nullsummenspielen gewinnt ein Spieler, der andere verliert. Somit bleibt die Gesamtsumme gleich. Ein Plussummenspiel ist eines, bei dem alle Spieler gewinnen können. Die Werkstadt Graz arbeitet intensiv daran, Plussummenspiele Realität werden zu lassen.
(Grundlage dieses Textes ist der Aufsatz von Vanesa Cvahte im almanach 2003 der werkstadt graz: http://almanach2003.mur.at/vor/ )