LAND ART USW.

Mitte der 60er Jahre haben Künstler vor allem in den USA begonnen, ihre Arbeit außerhalb der traditionellen Ausstellungsräume Galerie und Museum zu realisieren. Was mit kleinformatigen, bescheidenen Zeichensetzungen in der Natur begann, fand seine Fortsetzung in Großraumskulpturen von gigantischem Ausmaß, an deren Fertigstellung zum Teil noch heute gearbeitet wird.

Wenn sich Künstler unserer Zeit mit der Natur verbrüdern oder Naturmaterialien für ihre prozessorientierte Arbeit verwenden, so ist damit eine Entwicklungslinie angesprochen, an deren Anfang die Land Art („Earth Art“) zu setzen ist. Land-Art-Künstler haben mit ihren Earthworks immer wieder auf die „Erhabenheit“ der Natur Bezug genommen, haben in ihren Werken wiederholt das Ausgeliefertsein des Menschen thematisiert („Einsamkeit ist die Essenz der Land Art“ – Walter de Maria) und haben so das biblische Wort „Macht Euch die Erde untertan“ in Frage gestellt bzw. relativiert. Bedenkt man die Naturkatastrophen der letzten Jahre in Österreich, so wird die Brisanz der Ausstellung evident.

Den Angelpunkt der Ausstellung bilden die im Westen der USA situierten, landschaftsbezogenen Großprojekte von Michael Heizer Double Negative 1969/70, Nancy Holt Sun Tunnels 1973-76, Charles Ross Star Axis seit 1975 in Bau, Robert Smithson Spiral Jetty 1970 und James Turrell Roden Crater seit 1974 in Bau. Eine kunsthistorische, blitzlichtartige Anbindung an das Thema erfolgt über die amerikanische Landschaftsfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts mit Ansel E. Adams, Margaret Bourke-White und Edward Weston sowie über pointiert ausgewählte malerische, grafische und fotografische Arbeiten aus dem österreichischen Umfeld desselben Zeitraums von Franz Alt, Joseph Burgawtzky, Edward Compton, Rudolf Reschreiter, Thomas Ender, McGregor/ Baxter und Josef Kettenhuemer.

Die Künstler/Künstlerpaare Dellbrügge & de Moll, Werkstadt Graz mit Joachim Baur, Franz Xaver, Timm Ulrichs; PRINZGAU/Podgorschek, Wilhelm Scherübl, Olav Westphalen, Hans Kropshofer und Matthias Hammer wurden eingeladen, Landschafts- projekte, nicht an eine Realisierung gebunden und demnach fiktiv, für die spezifische Topografie Innsbrucks zu konzipieren. Die klassischen Land-Art-Stätten wurden im Zuge der Ausstellungsvorbereitung bereist und diese Spurensuche in Form eines Fotoessays von Andrew Phelps und eines Roadvideos von Elisabeth Wörndl dokumentiert.

Kuratoren der Ausstellung

Heinz Kaiser und Günter Mayer

Wissenschaftliche Beratung

Patrick Werkner

Dank an die Leihgeber

Lothar BeckelSalzburg

James Cohan GalleryNew York

Fotogalerie Johannes FaberWien

Elyse GoldbergNew York

Curt Marcus GalleryNew York

Private CollectionColorado

Museum of Modern ArtNew York

Alpenvereinsmuseum InnsbruckInnsbruck

Segura Publishing CompanyFlagstaff,Co

Stadtarchiv SalzburgSalzburg

Estate of Robert SmithsonNew York

Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz