Die Arbeit von Marlene Penz fordert den Betrachter zur Hinterfragung der eigenen Existenz, seiner Bindung an materielle Gegenstände und wie diese seine Identität bezeugen oder widerspiegeln. Das Verpacken oder Entpacken von Erinnerung kann Verlust oder Befreiung, Glück oder Unglück bedeuten. Im Gegensatz zur Fülle steht die Leere und mit ihr die Endlichkeit des Seins, das Vergessen oder das Vergessen-Werden. Im Zentrum steht das Aufspüren der Vergangenheit. Bald werden wir die Vergangenheit nicht mehr aufsuchen, sie wird uns heimsuchen. Sie materialisiert sich in den „clouds“ der Rechenzentren, sie wird sich von der subjektiv gefärbten Überlieferung zum unverbrüchlich objektiven Datensatz verwandeln. Dichtung und Wahrheit werden sich nicht mehr vermischen. Was bedeutet das für das Erinnern? Was bedeutet das für den Entwurfscharakter unserer Existenz?
Marlene Penz studierte Kunstgeschichte und Mode in Wien und seit einigen Jahren Textil.Kunst.Design an der Kunstuniversität Linz unter der Leitung von Prof.Mag. Gilbert Bretterbauer. Sie lebt und arbeitet in Wien.