In den vergangenen Jahren wurden wir immer wieder auf Projekte aufmerksam, bei denen die Zusammenarbeit von behinderten und nichtbehinderten KünstlerInnen thematisiert wurde. „Davon wissend, dass es in geistig behinderten Menschen ebenso wie in nichtbehinderten Menschen Talente zu entdecken und zu entwickeln gibt, wird seit Jahren großer Wert auf die Entfaltung kreativer Fähigkeiten gelegt.“ (zit. nach G.Weixlbaumer, Institut Hartheim).
Beispiele dafür sind die Stipendiaten (meist AbsolventInnen von Kunstuniversitäten), die wie im Institut Hartheim, semesterweise mit den dort künstlerisch aktiven Behinderten zusammenarbeiten oder langfristig an Institutionen gebundene KünstlerInnen, die Ateliers betreuen und die entstandenen Arbeiten archivieren.
In der Vorbereitungsphase für diese Ausstellung luden wir KünstlerInnen zu einer Gesprächsrunde, bei denen diese über ihre Projekterfahrungen berichteten. Dabei wurde deutlich, dass es bei diesen Kollaborationen verschiedene Ansätze gibt, mehr oder weniger in die Arbeitsprozesse eingegriffen wird.
In der Ausstellung soll eine Auswahl der Ergebnisse der Kollaborationen und der Folgewirkungen in großer Dichte, montiert auf eine Wand des Galerieraumes, gezeigt werden. Die BesucherInnen können in den faszinierenden Bildkosmos der ausgewählten Werke abtauchen.
Beteiligte KünstlerInnen: Ursula Witzany hat im Rahmen des Hartheim Stipendiums mit den behinderten KünstlerInnen gearbeitet. Eine Animation illustriert die Spuren dieser Arbeiten. Thomas Enzenhofer absolvierte seinen Zivildienst bei der Lebenshilfe Wels und arbeitete bei diversen Kunstprojekten mit. Seine Videoarbeit richtet den Fokus auf die Hände der behinderten – und nichtbehinderten KünstlerInnen. Hans Kienesbergers Erfahrungen basieren auf einer langjährigen Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Gmunden. Er sieht die Kollaboration mit den behinderten Künstlern als große Bereicherung seines eigenen künstlerischen Weltbildes. Konrad Rainer präsentiert im Rahmen der Ausstellung eine Portraitserie, die in der Behindertenwerkstätte “Jugend am Werk” im 14. Wiener Gemeindebezirk entstand. Als akustisches Gegenstück zur Bildwand im Hauptraum erstellte Christoph Herndler eine Klanginstallation. Peter Assmann produzierte 1999 (mit anderen Künstlern) eine Kassettenedition „die romantik des hindernisses“.
Aus den Arbeiten der KünstlerInnen des Ateliers “Neuhauser Stadl” in Hartheim und dem Atelier der Lebenshilfe Gmunden in Laakirchen wird eine Bildwand komponiert. Kuratoren: Johannes Kastinger und Günter Mayer.
PS.: Herzlichen Dank an Dr. Weixlbaumer
(Leiter des Instituts Hartheim) für die Kooperation.