Eigentlich sind beide Künstler Bildhauer im klassischen Sinn und doch erweitern sie den skulpturalen Begriff auf spannendste Weise.
Josef Trattner arbeitet vorwiegend mit Schaumstoffen, bei der Installation in Wels mit Restmaterialien in verschiedenen Farben und Formen. Das Recyclingmaterial mit spezieller Charakteristik (großes Volumen und geringes Gewicht) wird gepresst auf Paletten im Galerieraum aufgestellt, im Rahmen der Eröffnungs-performance werden die Verschnürungen durchschnitten, der Schaumstoff wird sich schlagartig ausdehnen und über den gesamten Galerieboden verteilen. Die bunten gepressten Schaumstoffs-kulpturen mutieren so zu einer funktionellen Liegefläche.
Kurt Stadler zeigt eine Fotoserie mit dem Titel “Moondrawings” und eine an der Decke hängende Skulptur aus der Werkgruppe “Morphium”. Diese Arbeit mit der fluoriszierenden Oberfläche löst durch den Effekt des Nachleuchtens zeitversetzte Reflexionen aus, die Licht- und Schatteneffekte in völlig veränderter Weise erscheinen lassen. Die Begegnung mit Stadlers Arbeit kann sehr treffend mit einem Zitat Cezannes beschrieben werden: “Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet!”
Fotos Ausstellung: