SCHÖNER LEBEN

Eine Reihe von Künstlerinnen und Künstlern hat sich zusammen getan, um sich Gedanken über sinnvolle Ansätze zur Verbesserung der Lebensqualität zu machen.

Der Regenbogen bei dieser “Hausmesse” wird weit gespannt: Einrichtungsaccessoires, handgearbeitete Fitnessgeräte, Geschmacksverstärker, Reisetips, multifunktionale Bekleidung, Hairstyling, wirklich schöne Bilder und vieles mehr. Dem Ruf “Wels, die Messestadt” wird diese Ausstellung wahrlich gerecht. Eines haben die meisten der Beiträge gemeinsam. Sie sind mit einer Riesenportion Ironie ausgestattet.

Götz Bury: “Es gibt ernste Kunst und weniger ernste Kunst. Ernste Kunst orientiert sich streng an offiziellen Abfolgen der Kunstgeschichte, an großen genialen Vorbildern, an bewährten Techniken und bekannten Themen, ist politisch oder sozial, belehrend oder deprimierend, aber auf jeden Fall nur mit Bildung zu genießen. Lustige Kunst ist das Gräuel jedes Kunstkenners. Sie ist quirlig und unberechenbar, attraktiv und vorlaut. Sie lässt sich durch Konventionen nicht verunsichern, ist humorvoll, um sich von versteinerten Traditionen abzugrenzen. Eine sympathische Art der Auflehnung, die ihre ernsten Anliegen viel leichter verdaulich macht. Gerade Widersprüche sind es, die sie inspirieren. Warenwelt und Werbung geben ihr die aufregende Erscheinung. Die Welt der Massenprodukte, die Welt des Praktischen, der Alltagstauglichkeit.

Also lautet unser Motto:

“Praktische Kunst für praktische Menschen”.

Götz Bury fungiert bei dieser essentiellen Ausstellung nicht nur als Künstler, sondern auch als Co – Kurator. Er ist Meister im Design von Beleuchtungskörpern, kreiert ständig neue Gebrauchsgegenstände, einfach und funktionell – unvollstellbar, wie man so lange auf diese unglaublichen Erfindungen verzichten konnte.

James Clays Beitrag besteht aus einer meisterlichen Handarbeit für Fitnessgurus – aus Stein gemeißelte Hanteln.

Mathias Hammer ist es gelungen, einer der Schlüsselerfindungen unseres Jahrhunderts plastische Form zu verleihen – dem optischen Geschmacksverstärker.

Ronald Kodritsch meint zu seiner Arbeit (Vorschläge für alternatives Hairstyling): “Schlechte Bilder müssen im Atelier mit dem Gesicht zur Wand stehen und sich schämen, bis sie gut sind”.

Martin Praska zaubert erotische Träume aus sinnlichen Materialien: Wettexschwämen, Teppichbodenfliesen und Polyester. Seine Produkte versprechen echte Kassenschlager zu werden.

Stephen Mathewson bearbeitet das Ausstellungsthema als Comiczeichner.

Ula Schneider denkt laut über die ultimative Urlaubsreise auf den Mond nach, wo sich unter anderem die einmalige Chance eines unvergesslichen Staubbades im Meer der Ruhe anbietet.

Hannah Stippls ornamental farbenfrohe Malereien zeigen einen starken Anklang an Wohnungsrenovierung, ohne den klassischen Kunstkontext aus dem Auge zu verlieren.

Christian Tinkhauser Thurner ist Erfinder. Einerseits baut er Prototypen von Sitz – und Liegeobjekten für Motorenfanatiker, andererseits designt er Medikamente. Renner sind seine Moral – Zäpfchen oder Ethik – Tabletten.

Bernhard Tragut, gelernter Vergolder und Kunstmaler, baut Lindenholz – Altäre für Konsumenten. Einer seiner schönsten wird in Wels gezeigt: “Combino, Jolly und Bananajoe”.

Vesna Tuseks Erfindungen sind Kombinationen aus Freizeitanzügen, Staubsaugern und Sportgeräten. Diese Geräte sind absolut einsatztauglich.

Sebastian Weissenbacher präsentiert seine wunderschönen Bilder von Quietschentchen, Schweinchen, Püppchen oder Dinosauriern – nicht nur für Ihr Kinderzimmer.

Von Stolz erfüllt möchten wir an dieser Stelle die Kooperation mit der LARRY BAU – Hoch – und Tiefbau Ges.m.b.h ankündigen. Die Larry Fortenski Stiftung fördert in Abendschulen begabte Bauarbeiter, gibt in periodischen Abständen die Larriest News, eine Zeitschrift als Forum für Sorgen und Nöte, Hoffnungen und Sehnsüchte von Bauarbeitern heraus.