GRENZBEREICHE

Josef Bauer und Hans-Peter Feldmann kennen sich seit der gemeinsamen Ausbildungszeit an der Linzer Kunstschule (das ist beinahe 4 Jahrzehnte her). In der Galerie der Stadt Wels werden diese beiden hochinteressanten Künstler (nach vielen Jahren des freundschaftlichen Kontaktes) an einem Ort zusammen ausstellen. Josef Bauers Werk ist ein wichtiger Bestandteil des österreichischen Kunstschaffens des 20. Jahrhunderts. Der in Linz lebende, aus Gunskirchen stammende Künstler hat sich in seinen Arbeiten immer wieder der Fotografie bedient.

Zum einen ist die Fotografie unverzichtbares Medium zur Dokumentation seiner Beziehung zu seinen in die Landschaft gesetzten Zeichen oder speziell gesetzten temporären Landschafts- bzw. Rauminstallationen Der Körper, die Hand übernimmt zum Teil die Funktion des klassischen Sockels, enthebt Fragmente der Schwerkraft, zeigt auf, setzt in Szene. Mit Freude präsentieren wir Josef Bauer, dem vor einigen Jahren in der Landesgalerie in Linz eine große Retrospektive gewidmet war, in seinem örtlichen Umfeld, in enger Nähe zu seinem Herkunfts- bzw. Heimatort.


Hans-Peter Feldmann ist für Insider der Kunstszene eine Kultfigur. Der Mythos der ihn umgibt, hat seine Berechtigung, denn kaum einer hat mit solcher Konsequenz sein Konzept verfolgt, keiner verweigerte sich so hartnäckig dem Kunstmarkt. In den letzten Jahrzehnten wandte sich Feldmann der Fotografie zu.

Foto: Hans-Peter Feldmann


Er legte ein Archiv an, eine Sammlung von Fotografien trivialer Gegenstände und Situationen, Bildern aus Zeitungen, Illustrierten, alten Fotoalben, Postkarten, usw. Aus dem Material wurden kleine Heftchen gefertigt, in graue Pappdeckel gebunden (unsigniert) – Konsumware, die in der Galerie von der Decke hängen. Serien von Menschen, Bergpanoramen, Werkzeugen, Mänteln, Tieren, Stühlen, Knien – banale Motive in unendlicher Wiederholung. Kopien, Reproduktionen werden zu Originalen, zu „Fotografischen Ready-Mades“.
Die Ausstellungen und Publikationen der beiden herausragenden Künstler anzuführen würde den Platz dieser Seite sprengen. Deswegen sei nochmals auf das Zitat von Daniel Buren verwiesen.